Leseempfehlung: "Der Tigerprinz" von Chen Jianghong
Shownotes
Ein Buchtipp von: Szofia Röhr, Städtische Bibliotheken Dresden
Buchtitel: Der Tigerprinz
Autor: Chen Jianghong, Moritz Verlag, Franfurt am Main 2005
Die Musik dieser Folge:
Titelmusik: Please, Listen Carefully von Jahzzar
Musik in dieser Folge von Blue Dot Sessions
Produktion: Aufgenommen und produziert von Marcus Anhäuser, Dresden, 2022
Idee und Konzept: Marcus Anhäuser
Transkript anzeigen
00:00:00: Mich hat gleich von Anfang an total überwältigt diese Bilder.
00:00:04: Die sind so gewaltig.
00:00:06: Also diese Bilder, die sprechen ihre eigene Sprache.
00:00:08: Hier ist der Bücherrausch.
00:00:09: Please listen carefully.
00:00:14: Herzlich willkommen zur zehnten und letzten Folge der zweiten Staffel dieses Podcasts,
00:00:19: in dem euch die Buchliebhaberinnen und Buchliebhaber der städtischen Bibliotheken
00:00:24: Dresden ihre Lieblingsbücher vorstellen.
00:00:27: Heute geht es nicht um einen Roman, sondern um ein Bilderbuch für Kinder,
00:00:31: das eine mythologische Geschichte des alten Chinas in opulenten Bildern auferstehen lässt.
00:00:37: Mein Name ist Marcus Anhäuser.
00:00:49: Also ich bin Szofia Röhr und ich arbeite in den städtischen Bibliotheken seit 1985.
00:00:56: Weil seit 1985 habe ich dann hier die Ausbildung begonnen zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste
00:01:03: und habe dann zu DDR-Zeiten noch ein Fernstudium begonnen zum Diplom-Bibliothekar.
00:01:08: In Leipzig, habe also hier in Dresden gearbeitet und habe in Leipzig studiert.
00:01:13: Das war damals noch so möglich.
00:01:15: Und bin aber immer der Bibliothek Neustadt treu geblieben.
00:01:20: Dort hatte ich erst die Ausbildung gemacht und dann habe ich mein Fernstudium dort absolviert
00:01:24: und habe dann auch dort eine Stelle bekommen.
00:01:27: Und das hat mich so glücklich gemacht.
00:01:29: Und da konnte ich dann 1985 dort eine Kinderbibliothek einrichten.
00:01:33: Und da seitdem bin ich glücklich zu Hause in der Dresdner Neustadt.
00:01:39: Denn das ist ein Stadtteil wunderschön mit einer Vielfalt von Menschen, von Traditionen vor allen Dingen auch und von bunter Kultur.
00:01:48: [Musik]
00:01:56: Ich schaue gerne, wie sieht es in Russland aus, wie sieht es in Asien aus, wie sieht es in Ungarn oder in Frankreich aus.
00:02:04: Also ich habe immer so vom Gefühl her, ist es bei mir so drin, immer zu schauen, wie sehen Bilderbücher auf der ganzen Welt aus.
00:02:14: Also ich fokussiere mich nicht unbedingt nur auf den deutschen Kinderliteraturmarkt,
00:02:18: sondern ich schaue auch immer, wie sieht es in Amerika aus, wo die Trends ja herkommen.
00:02:24: Und der asiatische Bilderbuchmarkt, der ist mir sehr ans Herz gewachsen.
00:02:29: [Musik]
00:02:36: Wir kommen heute zum Tigerprinzen von Chen Jianghong.
00:02:42: Und der Chen ist ja 1966 in China geboren, das war die Zeit der Kulturrevolution.
00:02:51: Also er ist genau, hat seine Kindheit und seine Jugend in dieser Zeit vollziehen müssen und war davon auch ganz, ganz stark geprägt,
00:03:00: weil die Eltern konnten ihn nicht erziehen, nicht begleiten und da ist er bei seinen Großeltern groß geworden.
00:03:06: Also die Eltern mussten arbeiten, um irgendwie Geld zu verdienen, um die Familie, um die Runden zu kommen, also dass sie sich irgendwie ernähren könnten,
00:03:14: dass sie ein bisschen Brot hatten und da ist er bei den Großeltern groß geworden.
00:03:19: [Musik]
00:03:27: Er hat bis jetzt so 33 Bilderbücher geschrieben, als auch illustriert und dort kommt immer wieder der Bezug hinein zu den Großeltern.
00:03:37: Und das wird auch sehr deutlich hier im Tigerprinz, also man kann sich das so vorstellen,
00:03:42: er hat mit seiner Großmutter im Bett gelegen, hat an ihrem Rücken geschlafen und auf der anderen Seite hat er auf dem Schoß von seinem Großvater gesessen und hat gemalt.
00:03:52: Weil er wollte schon mit fünf Jahren, wusste er schon, dass er Maler werden möchte und da hat er sich das ganz fest vorgenommen,
00:04:00: später einmal zu studieren, was er dann tatsächlich getan hat und hat ab dem fünften Lebensjahr, obwohl er kein Papier hatte, keinen Stift hatte,
00:04:10: hat er mit Kreide immer wieder in der Umgebung von seinem Großvater auf den Boden gemalt und hat immer wieder versucht, 100 Buchstaben am Tag zu malen.
00:04:20: Also er war ganz ehrgeizig, er hat sein Ziel verfolgt, obwohl die nichts zu essen hatten, die hatten kein Papier, die hatten wirklich Hunger, Kälte und wirklich tiefste Armut.
00:04:32: Aber diese ganze Liebe, die er bekommen hat von seinen Großeltern, dieser Schutz, dieser Rat, diese Begleitung über diese ganzen Jahre, das hat ihn so geprägt
00:04:42: und das kommt dann auch im Tigerprinz sehr schön wieder zum Ausdruck.
00:04:47: [Musik]
00:04:59: Er ist dann wirklich tatsächlich in China, in Peking zum Studium gegangen, hat Malerei studiert und ist am Ende seines Studiums,
00:05:08: hat er sich auf eine Zugfahrt begeben durch Europa, um zu schauen, wie leben die Menschen, worüber könnte man malen,
00:05:16: worüber könnte man schreiben und er ist in Paris, das war seine Endstation, hat er sein Zuhause gefunden und hat dort nochmal studiert, auch nochmal Malerei
00:05:28: und hat dann dort begonnen mit der Veröffentlichung von Kinderbüchern und dort ist sein Zuhause und er hat aber den Bezug zu seiner Heimat nie verloren
00:05:38: und deshalb, das spiegelt sich in all seinen Büchern wieder, in seiner Malerei, in seinem Schreiben, er verbindet immer diese asiatischen, mythologischen Dinge,
00:05:47: die Natur, die Menschen, ihre Bräuche, verbindet er immer in seinen Bilderbüchern. Ja.
00:05:53: [Musik]
00:06:02: Und für den Tigerprinzen gibt es eine wunderbare Vorgeschichte, das ist ein Bronzegefäß und dieses Bronzegefäß steht in einem Museum in Paris
00:06:15: und dort hat Chen Jianghong das entdeckt, dieses Bronzegefäß und wenn ich es beschreibe, ist es ein Bronzegefäß, wo ja hier die Tigerin zu sehen ist,
00:06:27: mit einem sehr gefährlichen Zahn auf dem Kopf von diesem kleinen Jungen und der soll tatsächlich Xien geheißen haben.
00:06:39: Das ist eine Bronzefigur aus dem 11. Jahrhundert aus einer Shang-Dynastie und dieses Gefäß heißt auf Chinesisch immer Yu
00:06:52: und eine Legende erzählt hier, dass dieses Gefäß berichtet, dass ein kleiner Junge namens Xien von einer Tigerin großgezogen worden ist
00:07:02: und er sitzt also ganz behütet und beschützt, letzten Endes in dem Maul der Tigerin und da hat sich dann Chen gesagt, darüber schreibe ich eine Geschichte,
00:07:11: also halb Mythologie, halb Märchen, halb Wahrheit, also das kann man gar nicht so eingrenzen, dass das nur ein Märchen ist, da kommt ganz viel Wahrhaftigkeit auch rein
00:07:23: und das war eigentlich der Auslöser dafür.
00:07:36: Der Tigerprinz, das ist eine wunderbare Geschichte mit dem Einstieg, dass tief im Urwald eine Tigerin lebt und diese Tigerin wird aber von Soldaten gejagt,
00:07:53: aber auch ihre Kinder und ihre Kinder werden getötet auf dieser Jagd, also die Soldaten wollten noch ein Stück mehr von diesem Königreich ihrem König geben,
00:08:04: die wollten also die Tiere dort töten, den Wald noch abroden, damit sie ihr Königreich noch erweitern können und die Tigerin hat damit ihre Kinder verloren,
00:08:17: sie hat selber auch noch einen Pfeil in ihrem Fell stecken, den bekommt sie natürlich nicht heraus, sie hat diesen Kampf auch überlebt,
00:08:26: aber ihre Kinder sind getötet worden und das macht die Tigerin so traurig, dass sie sich jetzt gesagt hat, dann überfalle ich jetzt auch die Dörfer der Menschen,
00:08:37: wenn sie mir Leid angetan haben und das macht sie fortan, sie geht also in die Dörfer der Menschen und tötet die Menschen,
00:08:47: sie steckt ihre Häuser in Brand, sie rennt dahindurch und die Menschen sind völlig verunsichert und sind überrascht von dieser Brutalität
00:08:59: und natürlich wächst da der Hass noch mehr auf die Tigerin und das geht über einen gewissen Zeitraum, sodass der König dann beschließt,
00:09:09: jetzt soll das ein Ende haben, wir werden jetzt die Tigerin aufsuchen, wir werden sie töten, das muss alles ein Ende haben, also letzten Endes ist es wieder dieses Symbol Gewalt gegen Gewalt
00:09:20: und bevor aber der König seine Soldaten ausschickt und jetzt kommt eine sehr sehr schöne Stelle und das ist auch, denke ich mir, die Erinnerung an seine Großmutter,
00:09:31: geht der König zu einer alten weißen Frau, der Lao Lao und fragt sie, was soll ich tun, soll ich wirklich tatsächlich meine Soldaten ausschicken, was würdest du tun?
00:09:45: Und sie rät, dass er nicht die Soldaten ausschickt, sondern dass er stattdessen seinen Sohn der Tigerin geben soll und ihr werdet sehen, ihr habt fortan Ruhe.
00:09:59: Gebt ihn ihr und es wird nichts mehr passieren und da sieht man sehr schön, die Großmutter hat der Sien bestimmt immer wieder gefragt in seiner Kindheit,
00:10:10: was soll ich tun, was kann ich machen und sie hat ihm kleine kluge Ratschläge gegeben. Wichtig ist vor allen Dingen Frieden und mit dem anderen reden
00:10:18: und einfach mal drüber nachdenken oder aus einer anderen Perspektive die Dinge zu betrachten.
00:10:38: Und dann habe ich an der Lesestelle mir herausgesucht und zwar als der König,
00:10:51: die alte kluge weiße Frau fragt, nachdem die ganzen Dörfer überfallen worden sind, geht er ja zu der alten klugen Frau und da beginnt es.
00:11:04: "Rasch hat der König seine Soldaten zusammengerufen und bevor er aufbricht, holt er sich Rat bei der alten Lao Lao, die ihm aus Kieseln und Bambustäfelchen die Zukunft liest.
00:11:18: Schickt eure Soldaten nicht aus, Majestät. Damit würdet ihr die Tigerin noch mehr reizen, sie noch gefährlicher machen und nur eines kann sie friedlich stimmen.
00:11:30: Ihr müsst ihr euren Sohn schicken."
00:11:33: "Meinen Sohn soll ich opfern?" empört sich der König. "Ich versichere euch, Majestät, ihm wird nichts geschehen."
00:11:43: Der König und die Königin sind verzweifelt, doch ihr Sohn, der kleine Wen, ist ganz ruhig. Er hat keine Angst.
00:11:54: Er wird gebadet und macht sich bereit, sein Bündel zu nehmen. Von seiner Mutter bekommt er ein Amulett aus Jade.
00:12:03: "Wo immer du bist, vergiss nicht. Ich bin bei dir, mein Kind."
00:12:09: Und am frühen Morgen führt ihn der König bis an den Rand des Urwaldes.
00:12:16: "Ab hier musst du alleine weitergehen. Dort, hinter der Felsbrücke, jenseits der Schlucht, beginnt das Reich der Tigerin. Aber hab keine Angst, dir wird nichts geschehen."
00:12:30: "Ich hab keine Angst", sagt Wen und er geht über die Brücke und weiter in die Tiefe der Wildnis. Er geht so lange, bis er müde wird und sich schlafen legt.
00:12:49: Eines Tages dann, der Wen hat eine ganz große Beziehung zu der Tigerin aufgebaut, er spielt ja immer gerne mit ihr und knetet ihr immer total gerne das Fell.
00:13:01: Er massiert sie gerne, aber er kommt aus Versehen, was ich am Anfang erwähnt hatte, an diese Stelle, wo die Pfeilspitze von den Jägern noch drin ist. Und auf einmal kommt eine Erinnerung.
00:13:14: Sie wird plötzlich hellwach und will sich in diesem Moment auf den Wen stürzen, weil sie so einen Schmerz empfindet und plötzlich wieder dran denkt, dieser Pfeil hat damit zu tun, dass meine Kinder nicht mehr da sind. Sie sind getötet. Und da stellt sich dieser Wen
00:13:28: vor diese Tigerin und bittet sie: Friss mich nicht auf, töte mich nicht. Sie schaut ihn an und im nächsten Moment kommt wieder diese Erinnerung an ihre Kinder, an die Hilflosigkeit, die ihre Kinder genauso hatten wie der Wen jetzt.
00:13:46: Dann nimmt sie ihn auf und hier kommt dieses einmalige Bronzegefäß, das Chen als Ursprung hatte für seine Geschichte, wieder auf. Die beiden sind so glücklich, dass sie sich nichts angetan haben.
00:14:01: Sie weint, er weint und er fühlt sich so beschützt und behütet in ihrem Maul und sie nimmt ihn ganz ganz vorsichtig auf. Es ist also wunderbar gemalt und ab diesem Moment nimmt die Tigerin den Wen mit in ihr Reich und sie lernt ihm alles.
00:14:27: Er hat ja jetzt zwei Mütter. Er hat die Tigerin, das ist die Tigermutter im Dschungel über all die Jahre hinweg, zu der er auch eine ganz innigliche Beziehung hat.
00:14:37: Man kann es sehr schön erkennen und er hat die Mutter im Königreich.
00:14:43: Ja und an dieser Stelle möchte ich natürlich nichts vorwegnehmen. Wie entscheidet sich natürlich jetzt der Wen? Welchen Weg wird er gehen? Wird er im Dschungel bleiben, weil er sich sagt, es ist so friedlich dort.
00:14:56: Hier sieht man ja schon wieder, dass hier getötet wird, dass die Gewalt ja weitergeht, dass hier niemand etwas dazugelernt hat. Aber dennoch ist es ja meine leibliche Mutter. Die liebt mich ja auch und ich liebe sie.
00:15:08: An dieser Stelle sind die Kinder aber ganz oft berührt. Die sind so fasziniert und ich erlebe es auch immer wieder, dass teilweise Mädchen und Jungen auch Tränen in den Augen haben, weil der Wen, der so glücklich ist, muss sich jetzt trennen.
00:15:21: Der muss wirklich eine Entscheidung jetzt treffen und diese Entscheidung zu treffen, das fällt natürlich so schwer, weil natürlich an dem Alter auch noch ganz stark die Bindung zu den Eltern ist.
00:15:31: Und das ist eben gerade das Faszinierende an der Geschichte. Man hat also einen Ausgangspunkt und man muss sich am Ende auch entscheiden und Entscheidungen hat man immer wieder im Leben.
00:15:41: Und da ist auch niemand jetzt in dem Moment, der einem hilft. Da ist auch keine alte, kluge, weiße Frau wie am Anfang, sondern man ist jetzt schon so alt, dass man aufgrund der ganzen Sache jetzt dazugelernt hat.
00:15:54: Und jetzt, wo gehe ich hin? Wo möchte ich weiterleben? Was möchte ich dazu lernen? Und deshalb ist das ein wunderbares Buch, auch danach dann vor allen Dingen ins Gespräch zu kommen.
00:16:26: Genau das habe ich ausgesucht, weil es mich selber so emotional berührt, die Beziehung von zwei Müttern einmal zu lernen, was wunderschön ist in der Natur.
00:16:38: Weil ich selber ein absoluter Naturliebhaber bin und wenn wir reisen, dann immer in die Natur und ich selber schon mehrfach den Dschungel und Amazonas erlebt habe und weiß um die Schönheit, und zum anderen aber auch die Realität, weil auch dort fühle ich mich total wohl.
00:16:59: Man sieht also auch das Leben in diesem Königspalast und dieser Zwiespalt, in dem man sich oft befindet. Man geht zum einen arbeiten, man muss funktionieren, man muss leben, aber auf der anderen Seite hat man auch wiederum die Liebe zur Natur, aber man möchte das andere auch mit Liebe tätigen.
00:17:17: Auch die Liebe zu den eigentlichen Eltern, die der Wen hat, zu seiner Mutter, auch nicht dieses Harsche, wie man es vielleicht aus anderen Märchen kennt mit Königsmutter, sondern er hat dort so eine liebe Mutter und er wird auch so beschützt und behütet letzten Endes von dem Vater, wie er dorthin getragen wird.
00:17:36: Das spricht mich derart emotional auch an und ich merke auch immer wieder, wenn ich an diesen Höhepunkt komme, wenn der Wen sich entscheiden muss, dass es mir immer wieder so einen Magenkrummel macht und ich mich dann auch so traurig fühle, weil ich weiß, er muss ja hier sich entscheiden, er muss von irgendjemanden muss er sich trennen.
00:17:56: Und das möchte ich eigentlich auch oft nicht. Ich möchte gerne das Beides immer haben, aber man kann nicht immer nur alles schön haben, man muss sich entscheiden.
00:18:05: [Musik]
00:18:16: Mich hat gleich von Anfang an total überwältigt diese Bilder. Die sind so gewaltig, dadurch, dass das Buch auch mit ganz, ganz wenig Text auskommt. Also diese Bilder, die sprechen ihre eigene Sprache.
00:18:29: Also man sieht das sehr schön, er hat diese kleinteilige Malerei, da sieht man auch sehr schön, wie er so kleinteilig diese Bäume darstellt, sehr einzeln.
00:18:39: Und dann schwenkt er aber auch ganz plötzlich zu einer ganz großen Art von Malerei und man sieht auch sofort auf den ersten Blick diese Bedrohlichkeit dieser Tigerin.
00:18:51: Und auch so ganz authentisch, also er beschönigt da nichts, er malt es wirklich tatsächlich so, wie es ist.
00:18:59: [Musik]
00:19:08: Hier sieht man eben wunderschön, wie er den Urwald gemalt hat. Die Kinder sind immer so fasziniert von diesem Bild, von diesen blauen Tönen, von diesen wunderschönen Bäumen, die er malt.
00:19:19: Also man hat das Gefühl, man ist dort. Und dann auch diese Farbenpracht. Also dieses durchgängige Blau auch bei dem Wen und mit dem Amulett und dieses wunderbar dargestellte Fell der Tigerin.
00:19:33: Und ich finde, die sieht auch gar nicht, die sieht teilweise wirklich bedrohlich aus, aber in der Beziehung zu dem kleinen Wen immer wieder sehr liebevoll.
00:19:43: Und also wie man hier Gestik und Mimik in den Gesichtern der Eltern darstellt, kann man hier mit den einfachen Strichen und dann hier wieder so detailgetreu auch mit den Kostümen, wie er das auch präsentiert, wie asiatische Kultur, chinesische Kultur aussieht.
00:20:00: Und wenn man das selber erlebt hat in Korea und in China, diese Farbenfreude, mit der die Menschen auch gekleidet sind, gerade in diesen Bereichen, dann kommt das alles hier in diesem Buch zum Ausdruck.
00:20:21: Und dann diese Verbindung wirklich von Tradition, von Mythologie, aber auch von diesen Themen, die uns immer wieder beschäftigen.
00:20:29: Das ist ja die Botschaft, es ist Gewalt und immer wieder Gewalt. Und wie man aber, wenn man versucht, friedlich miteinander zu reden, wie man diese Gewalt lösen kann.
00:20:39: Und eine schönere Botschaft kann es gar nicht geben, als dass man immer darüber redet, darüber spricht, aber auch ab und an ältere Menschen mal fragt um ihren Rat und nicht immer einfach nur sagt, das mache ich jetzt so.
00:20:53: Und das kommt sehr schön hier in diesem Buch zum Ausdruck. Ja.
00:21:09: Das war Szofia Röhr, die euch "Der Tigerprinz" des chinesischen Autors Chen Jianghong vorstellte.
00:21:17: Das Buch ist 2005 im Moritz Verlag, Frankfurt am Main erschienen und ihr bekommt das Werk sicher auch in eurer Bibliothek, egal woher diesen Podcast hört.
00:21:28: Das war der Bücherrausch mit Szofia Röhr und Marcus Anhäuser. Bis zum nächsten Mal.
00:21:52: Der Bücherrausch ist eine Produktion von Markus Anhäuser. Die Titelmelodie "Please Listen Carefully" ist von Jhazaar. Die Musik in jeder Episode stammt von Blue Dot Session.
00:22:05: Eine Produktion aus dem Jahr 2021.
Neuer Kommentar